Facebook - ein Maskenball?

Man hört so einige Schauergeschichten über das beliebteste Kommunikationsforum Facebook. Kürzlich hat mir meine Mutter Folgendes über meine Tante erzählt:

Meine Tante, schon seit längerer Zeit verwitwet, meldete sich bei Facebook an. Sie wollte wieder etwas unter die Leute und neue Bekanntschaften schliessen.
Sie nahm auch den Kontakt zu alten Bekannten auf, den sie nach dem Tod ihres Mannes abgebrochen hatte. Irgendwann bekam sie von einem fremden Mann namens Michael Sutter (Name geändert) eine Freundschaftsanfrage. Sie nahm sie an und fragte, warum er sie denn angefragt hätte. Er meinte, ihr Bild hätte ihn völlig verzaubert. In den nächsten Tagen schrieben sie regelmässig, Michael machte ihr ein Kompliment nach dem anderen und meine Tante fühlte sich sehr geschmeichelt. Er fragte sie nach ihrer Adresse und versprach, bald vorbeizukommen. Er sei ein erfolgreicher Bauunternehmer und sei aufgrund einer Geschäftsreise nächste Woche ganz in ihrer  Nähe. Sie vereinbarten einen Termin. Kurz vor seiner Ankunft schickte er ihr eine Mail in der geschrieben war, dass er so schnell wie möglich 10'000 Franken benötige, er sei in Afrika ausgeraubt worden und müsse noch Geschäfte abschliessen, für die er das Geld brauche. Da wurde meine Tante misstrauisch und stellte Nachforschungen an. Schliesslich fand sie heraus, dass Michael Sutter gar nicht unter diesem Namen existiert.

Auf Facebook kann sich jeder eine völlig neue und auch falsche Identität erschaffen. Nicht immer weiss man, wer sich hinter dem anderen Profil tatsächlich befindet. Man sollte darauf achten, nicht zu viele persönliche Informationen preiszugeben. Bilder und persönliche Angaben kann jeder, der unter "Freunde" registriert ist anschauen und auf anderen Webseiten veröffentlichen.

Bis zu einem bestimmten Punkt kann jeder selbst entscheiden, welche Daten er veröffentlicht. Man sollte es sich aber gut überlegen. Denn wer die Datenschutzbestimmungen gelesen hat weiss, dass Facebook auch die nichtveröffentlichten Daten gespeichert hat und diese selbst nach dem vermeintlichen Löschen des Profils noch vorhanden sind.