Back to the Basics

(Lisa Siegenthaler, Lisa Bögli & Isabelle) Stell dir vor, von einer Sekunde auf die andere gibt es keinen Strom mehr. Wie lebst du weiter? Wie fühlst du dich? Was wirst du vermissen und worauf kannst du verzichten? Hier findest du Antworten einiger befragten Leute.


Bumm.... Plötzlich, von einer Sekunde auf die andere kein Strom mehr... Lebenslang! Kein elektronisches Licht mehr, kein warmes Wasser, kein Computer, kein Fernseher,  keine Kaffemaschine, keine Möglichkeit mehr zu kochen.. Und nach einiger Zeit: Kein Benzin und keine Batterien mehr. Nun heisst es, den Alltag völlig neu zu organisieren, neue Strategien zu entwickeln und auf die ganze moderne Technik zu verzichten.
Wir befragten einige Leute, wie sie reagieren und fühlen würden, ob sie etwas vermissen würden und wie sie ihren Alltag gestalten würden.

Die meisten meinten, sie hätten zuerst einmal ein riesen Schock und würden sich sehr betroffen fühlen. Nur ein Mann meinte, das wäre ihm egal. "Ich kann bestens mit einem Holzofen kochen und man kann sich ja immer noch persönlich treffen. Und anstelle von Tram, Bus und Zug könnte man dann ja eine Kutsche nehmen!"
Die 25-jährige Clarissa wäre extrem überrascht. "Die heutige Technik ist so fortschrittlich und wirkt so stabil, dass man sich so etwas gar nicht richtig vorstellen kann!"

Auf die Frage, was die Leute am meisten vermissen würden, bekamen wir total unterschiedliche Antworten. So wurde unter anderem die Heizung, das Telefon, das Internet, die Kaffeemaschine, elektronisches Licht, warmes Wasser und Musik genannt. Überraschend wenig wurde das Handy genannt. Der Postfinance-Arbeiter Benjamin meinte zudem, bei einem lebenslangen Stromausfall würde ihm im ersten Moment sein Einkommen fehlen, bis genügend andere Dienstleistungen gefunden werden würden, die man auch braucht, wenn man kein Strom hat. "Vermutlich würde dann vor allem die Kerzenproduktion steigen", überlegte er.
Verzichten könnten die Leute ebenfalls am besten auf verschiedenste Sachen, bedeutend am meisten wurde der Fernseher genannt, jedoch auch die Mikrowelle, der Staubsauger und allgemein der Strom im Haushalt. "Ohne Föhn könnte ich ganz gut leben", gibt der glatzköpfige Kurt lachend an.

Bei den Gesprächen kamen wir auf die unterschiedlichsten Theorien, wie man weiter vorgehen könnte, wenn man einen Alltag ohne Strom organisieren müsste. Einige meinten, sie würden so schnell wie möglich viele Batterien kaufen als Übergangslösung. Gemeinsam könnte man sicher aber einen Alltag ohne Strom organisieren, darin waren sich alle einig. Der Strom im Haushalt könnte man ja auch ziemlich gut durch Feuer ersetzen, sagt zum Beispiel die 17jährige Maike:" Anstatt Wasser auf der Herdplatte aufzukochen, könnte man es ja in einem Holzofen aufheizen. Den Holzofen könnte man dann gut als Heizung brauchen und elekronisches Licht lässt sich ziemlich leicht durch Kerzen ersetzen!"

"Ach, das wäre ja gerade mal gut. Viel zu viele Menschen sind extrem abhängig von den Medien und diesem ganzen elektronischen Schickschnack!", meinte Frakziska (45) spontan nach unserem Situationsbeschrieb. So und ähnlich waren dann auch die Antworen auf die Frage, was sich genau in unserem Leben in so einer Situation verändern würde. "Man würde sich bewusst werden, wie verwöhnt man eigentlich ist", meint auch Niklaus (53).
Kurth hätte zuerst einmal Ferien, da ohne Strom seine Arbeit gar nicht möglich wäre.
Die meisten sagten, man würde dann wieder viel mehr zu der Natur zurückkehren, "back to the basics" sozusagen. Auch waren alle der Meinung, dass man wieder viel mehr mit den Leuten "Kopf-zu-Kopf" kommunizieren müsste und alle an einem Strick ziehen und viel mehr zusammenarbeiten. Das egoistische Denken würde sicher zu einem grossen Teil verschwinden und man würde sicher viel mehr schätzen, was man hat.

Bei unserer letzten Frage wollten wir wissen, wie sich die Leute über das Weltgeschehen informieren würden, beziehungsweise, ob das überhaupt möglich wäre.
Viele dachten, dass dann sicher wieder mehr Dorfklatsch entstehen würde und man so vielleicht auch über die Landesgrenze hinweg Informationen über das eigene Land transportieren könnte. "Mit der Zeit würde dann sicher wieder der altertümliche Buchdruck in Stand gesetzt werden und dann könnte man ja auch wieder Zeitungen machen", so Maike.
"Ich denke, die ganze Welt würde wie zusammenschrumpfen, da halt ohne Strom die ganze Globalisierung stoppte. Man würde sich dann nicht mehr dafür interessieren, was der Chinese am anderen Ende der Welt macht, sondern was der Nachbar gerade treibt.", überlegte sich Benjamin.

Bei all diesen Fragen liess sich feststellen, dass die meisten die Technik und Strom für sehr wichtig halten, jedoch auch sehr viele Ideen haben, wie man den Alltag ohne Strom organisiern könnte. Alle sahen in der Vorstellung positive und negative Aspekte. Doch ich denke, so richtig auf die heutigen Techniken und Privilegien will lieber niemand verzichten.

      
  4.47 (28 haben abgestimmt)