Überwachungskameras: Nicht mehr wegzudenken!
(Nadja & Susanne) Sie sind überall, aber niemand bemerkt sie: Überwachungskameras!
Wie weit blicken sie in unser Privatleben? Belästigung, Schutz oder gute Einnahmequelle?...

Immer und überall, wenn wir uns in der Öffentlichkeit befinden, werden wir in den Sucher von Überwachungskameras genommen. Keine noch so peinliche Situation bleibt vor ihnen verborgen. Ist dieser Eingriff in unser Privatleben überhaupt zumutbar?
Hierzu ein paar Stimmen aus der Bevölkerung: Überwachungskameras finden viele eine gute Sache, wegen den Diebstählen, die damit verhindert werden können. Dass sie beobachtet werden, verdrängen sie einfach. " Ich fühle mich schon beobachtet, aber fürs Geschäft ist es halt praktisch, wenn etwas passiert", sagt eine Passantin.
Aus den Antworten lässt sich schliessen, dass die Kameras schon so in unser Alltag integriert sind, dass wir gar nicht mehr an sie denken oder das Beobachtungsgefühl einfach ignorieren. Nun stellt sich noch die Frage, ob es sinnvoll ist, damit Geld zu verdienen, sich den ganzen Tag filmen zu lassen, wie es bei der Fernsehshow Big Brother der Fall ist.
Auch bei dieser Umfrage waren sich die Passanten einig: Niemand von ihnen würde bei der Sendung mitmachen. Es sei sinnlos, dass die ganze Welt wisse, was man gerade macht, sagt ein junger Herr. Auch eine Frau war der Meinung, dass nicht jeder ihren Alltag beobachten müsse.
Big Brother: Totale Überwachung?!?
Big Brother ist ein international erfolgreiches und in fast 70 Ländern ausgestrahltes, aber auch umstrittenes Fernsehformat. Es wurde zum ersten Mal 1999 in den Niederlande ausgestrahlt. Das von Land zu Land leicht variierende Konzept der Sendung besteht darin, dass eine Gruppe von Menschen zum Teil mehrere Monate lang in einem als Wohnumgebung eingerichteten Fernsehstudio („Container“) miteinander lebt, oft strukturiert und aufgelockert durch von der Produktionsfirma vorgegebene Wettbewerbe und Spiele. Das Leben der Teilnehmenden wird rund um die Uhr von Fernsehkameras aufgezeichnet und regelmäßig als Zusammenschnitt von „Highlights“ im Fernsehen ausgestrahlt.
Der Name Big Brother ist abgeleitet aus George Orwells Science-Fiction-Roman 1984. In dieser düsteren Zukunftsvision wird eine totalitär regierte Gesellschaft beschrieben, die unter ständiger Überwachung durch den Grossen Bruder (englisch: „Big Brother“) steht. Überwachungskameras zur Videoüberwachung, Fernsehempfänger mit Großbildschirmen und integrierten Mikrofonen zur Entgegennahme von Befehlen sind überall, auch in den Wohnräumen, präsent und schaffen eine allgegenwärtige, fast lückenlose Überwachung der Individuen. Die Idee zu der Fernsehsendung "Big Brother" stammt vermutlich aus dem Drehbuchexposé, "Paradiese TV", indem aufgrund wirtschaftlicher Not sich Bewohner eines Landes auf einer Insel Tag und Nacht überwachen lassen.
Das bei seiner Einführung heftig umstrittene Format wurde zu Beginn als gesellschaftlicher Tabubruch erlebt. Kritisiert wurde die Zurschaustellung privaten Lebens in der medialen Öffentlichkeit und damit verbunden der als ethisch fragwürdig empfundene Eingriff der Fernsehsender in das Privatleben der Bewohner. Auch wurde kritisiert, dass die Kandidaten der Show psychisch teilweise unter sehr großem Druck stünden, was traumatisierend wirken könne. Die ständige Beobachtung durch Kameras sowie das Zusammenleben mit fremden Menschen auf engstem Raum stelle eine hohe Belastung dar. Diese sei zwar selbstgewählt, werde aber hauptsächlich in Anbetracht der hohen Gewinnsumme in Kauf genommen.
Wir sind auch der Meinung, dass Überwachungskameras je nach Gebrauch Vor- und Nachteile haben. In den Geschäften sind sie sicher vorteilhaft, auch wenn man dadurch unter Beobachtung steht. Ebenfalls würden wir auf keinen Fall bei Big Brother mitmachen, da es für uns ein zu grosser Eingriff in unser Privatleben wäre!
